Corona ist derzeit allgegenwärtig. Jeder geht ganz unterschiedlich mit dem Virus und seinen Auswirkungen um. Nun sind bereits mehrere Wochen verstrichen und die meisten sind höchstwahrscheinlich schon durch verschiedene Phasen innerer Auseinandersetzung mit dem Thema gegangen: vom hypochondrischen Kratzen im Hals, über zwanghafte Versuche Türen ohne direkten Hautkontakt zu öffnen bis hin zur Genervtheit, und der Infragestellung der Sinnhaftigkeit aktueller Maßnahmen. Dann schauen wir auf den schwedischen Epidemiologen Anders Tegnell und beobachten gebannt die Entwicklung Schwedens, wo alles etwas lockerer scheint. Doch würden wir uns so einen mutigen Weg trauen? Was ist der psychische Preis, den wir zahlen für einen strengeren Weg wie in Deutschland?
Die anfängliche Freude bei einigen über Homeoffice, verkürzte Arbeitszeiten und mehr Zeit ist schnell verflogen. Stattdessen stellen wir uns neuen Herausforderungen, jeder für sich, aber auch gemeinsam, weltweit, jede Kultur und jedes Land auf seine Art und Weise. Erste Stimmen werden lauter: wir müssen uns auf einen erhöhten psychologischen Bedarf in der Gesellschaft einstellen. Überforderung im Alltag, Streit in den Familien, Ängste und Sorgen um Existenzen, Isolierung und weitere Themen werden von Woche zu Woche für jeden Einzelnen präsenter. Diese neue Realität kann für einige Menschen ungewohnt und belastend sein und es ist Zeit für eine Neustrukturierung und Auseinandersetzung mit beispielsweise folgenden Themen:
Tagesstruktur
Viel Belastung, weniger Ausgleichsmöglichkeiten
Verunsicherung und Ungewissheit bezüglich der Zukunft
Mangelnde Motivation und Aufschieben von anstehenden Aufgaben
Verlust der bisherigen Perspektive
Alte Bekannte und Familienthemen tauchen (wieder) auf
Angst vor einer Infektion und die Konsequenzen der Angst
Gerade in Krisen kann durch den entstandenen Leidensdruck Menschen bewusst werden, was sie unzufrieden macht und was sie vielleicht ändern möchten, um zufriedener zu sein. Durch den Mangel an Ablenkung durch das kulturelle und wirtschaftliche Angebot, tritt dies nun so richtig zum Vorschein. Es bleibt viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Die Krise birgt also auch Chancen. Wie kannst du als GewinnerIn aus der Krise gehen? Es ist eine Zeit der Entschleunigung. Die Nebengeräusche des Alltags sind reduziert und das Wesentliche kann spürbar werden. Eine Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Lebensthemen kann nun Raum finden. Vielleicht gibt es berufliche Ziele, die nun angegangen werden können. Vielleicht können wir jetzt mehr Meditation und Sport in unseren Alltag integrieren. Gesünder leben und uns besser ernähren. Vielleicht kommen wir unserer Familie auch näher. Die Sorge umeinander zeigt uns auch die Liebe füreinander. Der positive Blick in der Krise könnte auch immunstärkend sein. Denn bekanntlich spielt die Psyche eine entscheidende Rolle für das Immunsystem. Wie finden wir also wieder zu unserer inneren Mitte? Wie richten wir unseren Fokus auf das Positive und wie befreien wir uns von Sorgen bezüglich Corona?
Können wir es schaffen uns von den medialen Einflüssen, die Angst und Unsicherheit, Anspannung und Starre erzeugen zu distanzieren? Gerade durch die Umstellung auf ein riesiges Online-Angebot gibt es etliche Kongresse und Hilfsangebote, die es sich lohnt zu erkunden. Die mediale Nutzung für einen positiven Input zu lebenswichtigen Themen wäre deutlich hilfreicher, als die Verfolgung der aktuellen Zahlen und Neuigkeiten zum Thema Corona. Dies führt bei vielen Menschen unbewusst zu mehr Stress. Und chronischen Stress gilt es gerade jetzt zu vermeiden.
Mit jemanden reden zu können, der nicht zum familiären oder Freundesumfeld gehört, sich gut auskennt mit verschiedenen Lebensthemen (Gesundheit, Familie, Beziehung, Arbeit, Ausbildung und Studium), jemand der vertraulich mit dem Besprochenen umgeht und gut ausgebildet ist, kann für viele Menschen hilfreich sein. Es geht um die individuelle Unterstützung in einer besonderen Situation. Gerne bin ich in meiner psychologisch-psychotherapeutischen Beratung diese Unterstützung für dich.
Fragen an dich für einen innerpsychisch entspannteren Umgang mit Corona
01 : Kannst du die sozialen Medien für einen positiven Input zum Thema Corona für dich nutzen?
02 : Wie kannst du als GewinnerIn aus der Krise gehen?
03 : Was brauchst du im Moment, um glücklicher zu sein?
04 : Kannst du die verborgenen Themen identifizieren, die bei dir zur Anspannung führen?