Das innere Kind steht für die bewussten und unbewussten Erfahrungen aus unserer Kindheit. Warum sind wir die Menschen, die wir heutzutage sind? Unsere Erfahrungen haben uns geprägt und so entstanden positive und negative Glaubenssätze und Gefühle, welche unser Leben bis heute entscheidend beeinflussen. All unsere Erfahrungen aus unserer Kindheit haben eine beachtliche Auswirkung auf unsere Persönlichkeit und geben Aufschluss darüber wie wir denken, fühlen und handeln. Viele Regungen in uns spielen sich nahezu automatisch ab und wir sind uns meist gar nicht so recht bewusst, warum wir sie plötzlich spüren. Manche Menschen verzweifeln genau an diesem Punkt und fühlen sich ihren Stimmungen und Gefühlen häufig ausgeliefert. Durch die Arbeit mit dem inneren Kind gibt es einen Weg sich diesen Regungen und Gefühlszuständen bewusst zu werden und durch den Kontakt zu sich selbst eine heilsame Erfahrung zu machen.
Das Konzept des inneren Kindes ist vielen Menschen durchaus geläufig. Vor allem ist es durch seine Einfachheit auch für Nicht-Psychologen leicht zugänglich. Und dennoch gibt es viele Menschen, die das Konzept noch nicht in seiner Fülle verinnerlicht haben und Zugang finden konnten zu ihrem eigenen inneren Kind. Vor allem ist es nur einigen gelungen mit dem Inneren Kind arbeiten zu können. Dies kann eine vollkommen neue Erfahrung für viele Menschen sein. Im Vergleich zu einer psychodynamischen Psychotherapie, wo der Therapeut das Mittel zum Zweck ist, braucht es bei der Arbeit mit dem inneren Kind nicht unbedingt eine reales Gegenüber. Durch die Projektionsfläche, die der Therapeut in der psychoanaytischen Therapie bietet, kann es aus psychoanalytischer Sicht zu mütterlichen und väterlichen Übertragungsphänomenen kommen. In der therapeutischen Beziehung kann dadurch eine korrigierende und heilsame Erfahrung gemacht werden. In der Arbeit mit dem inneren Kind geht der Patient selbst in die Introspektion, schaut in sich und erkennt und spürt zuerst einmal die kindlichen Anteile. Er selbst spaltet sich dann quasi in kindliche und erwachsene Anteile. Der reife erwachsene Anteil kann nun Zugang zum kindlichen Anteil suchen und wieder mit ihm in Verbindung treten. Durch diesen Prozess kann er nachträglich seinem kindlichen Anteil das geben, was er in seiner eigenen Vergangenheit und in der Beziehung zu seinen Elern vielleicht vermisst hat. Dies könnte zum Beispiel Verständnis, Wärme oder Halt sein. Vielleicht kann er sich nun auch endlich Raum geben seine eigenen Bedürfnisse zu spüren oder alle Gefühle ausleben zu dürfen. Er selbst kann sich nun nachträglich Entwicklungsschritte ermöglichen, nachreifen und heilen.
Auch für die Paarbeziehung und die Beziehung zu einem leiblichen realen Kind kann die Verbindung mit dem eigenen inneren Kind ein unendlicher Gewinn sein. Nun muss der Betroffene eigene Anteile und Gefühle nicht mehr auf den Partner oder das leibliche Kind projizieren, sondern kann diese erkennen und bei sich einordnen. Er kann sich durch die Erkenntnis darüber bewusst werden und demzufolge anders handeln. Vieles kann sich dadurch lösen und verstehbar werden.
In meiner Arbeit biete ich gerne Hilfestellungen an gemeinsam ins Spüren zu kommen, auf die Suche nach diesen kindlichen Anteilen zu gehen, sie zu nutzen für mehr Bewusstheit und Erkenntnis. Es ist ein Konzept, welches sich gut mit meiner Arbeit verbinden lässt. Eine gemeinsame Arbeit diesbezüglich ist sowohl im Einzel- als auch im Paarsetting möglich.
Fragen an das innere Kind:
01 : Welche schönen und belastenden Gefühle hast du als Kind gespürt?
02 : Was sind deine frühsten Kindheitserinnerungen?
03 : Durftest du als Kind lernen deine Bedürfnisse und Gefühle zu spüren und diese ausleben?
04 : Welche Glaubenssätze aus deiner Kindheit prägen dich bis heute?